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Vom 21. bis 24. September 2011 fand in Trier der 6. Internationale Orgelwettbewerb um den Hermann Schroeder-Preis statt. Grund genug für die Schroeder-Gesellschaft, ihre diesjährige Tagung wieder einmal in Trier durchzuführen. Der Orgelwettbewerb stand im Zeichen von Bach, Schroeder und Liszt (200. Geburtstag). 16 Organistinnen und Organisten aus acht Ländern spielten in der Vorrunde zwei Sätze aus der Partita "Veni creator spiritus" von Schroeder sowie einen schnellen und langsamen Satz aus den sechs Bach'schen Triosonaten. Acht Teilnehmer erreichten die 2. Runde, in der drei Choralvorspiele von Schroeder sowie von Liszt "Fantasie und Fuge über B-a-c-h" oder die Variationen "Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen" verlangt wurden. Die drei Besten erreichten das Finalkonzert im Trierer Dom und spielten ein Werk aus den Präludien und Fugen BWV 541-548 von J.S. Bach, ein lyrisches Orgelstück der Romantik sowie ein großes Werk von Schroeder. Es wurden ein Publikumspreis, zwei zweite Preise und ein dritter Preis vergeben.
Den 2. Preis (2000 €) und den Publikumspreis erhielt Giuseppe Raccuglia (Italien) für seine temperamentvolle Interpretation von Bachs Präludium und Fuge e-Moll BWV 548, Schroeders Partita "Veni creator spiritus" und "Pax vobiscum" von Karg-Elert. Ebenfalls ein 2. Preis (2000 €) ging an Maria-Magdalena Kaczor (Polen), die durch ihr stilsicheres Bachspiel auffiel und Schroeders "Variationen über den tonus peregrinus", Präludium und Fuge G-Dur BWV 541 sowie das Choralvorspiel "Herzlich tut mich verlangen" von Brahms spielte. Den 3. Preis (1000 €) erhielt Hayung Yang (Korea), die Präludium und Fuge g-Moll BWV 542, Mendelssohns "Andante" aus dessen 1. Orgelsonate und Schroeders Partita "Veni creator spiritus" sehr sensibel und mit geschmackvollen Registrierungen interpretierte. Einen Förderpreis (250 €) erhielt Barbara Rusolová (Tschechien) für ihre gute Leistung im 2. Durchgang. Das mit über 400 Zuhörern gut besuchte Finalkonzert ist als CD erschienen.
Zur Abrundung des Wettbewerbs gab es am Donnerstag ein Jurykonzert in St. Gangolf: Prof. Clemens Ganz (Köln), Prof. Anne Froidebise (Lüttich), Prof. Johannes Geffert (Köln), Prof. Andreas Rothkopf (Saarbrücken), Domorganist Josef Still (Trier) und Prof. Alain Wirth (Luxemburg) spielten Werke von Bach, P. Froidebise, Liszt und Schroeder.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung in der Domsingschule des Trierer Domchors hielt Prof. Dr. Rudolf Ewerhart (Wassenach) ein Referat über seine persönliche Begegnungen mit Hermann Schroeder, der nicht nur sein erster Orgellehrer (1945/46 in St. Paulin, Trier) war, sondern später auch viele Jahre lang sein Kollege an der Kölner Musikhochschule. Dabei ging Ewerhart insbesondere auf den Entstehungshintergrund einiger Kompositionen ein, darunter die "Pauliner Orgelmesse" sowie einige frühe Messen mit Beteiligung der Gemeinde (missa cum populo activo). Der Beitrag wird im nächsten Mitteilungsheft veröffentlicht.
Am Sonntagvormittag besuchten die Mitglieder den Gottesdienst im Trierer Dom, bei dem auch die Görres-Gesellschaft zu Gast war. Josef Still spielte am Ende des Gottesdienstes Schroeders Toccata c-Moll für Orgel. Eine Führung "Auf den Spuren von Friedrich von Spee" durch die Trierer Altstadt mit Dorothee Serwe machte das Leben und Wirken des Jesuitenpaters deutlich, der vor allem durch seine zahlreichen Lieder sowie durch seinen Einsatz gegen die Hexenprozesse berühmt geworden ist. Dazu gehörte auch der Besuch seines Grabes in der Jesuitenkirche in der Nähe des alten Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums, in dem Hermann Schroeder seine Trierer Gymnasialzeit verbrachte. (Rainer Mohrs)
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