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Mit der Musikstadt Leipzig hatte die Schroeder-Gesellschaft einen besonderen Ort für Ihre Jahrestagung 2010 ausgewählt: Hier wirkten Bach und Telemann, Mendelssohn und Schumann, Mahler und Max Reger. Brahms, Grieg, Tschaikowsky und R. Strauss brachten hier ihre Werke zur Aufführung. Leipzig ist zudem der Geburtsort von Clara Wieck, Richard Wagner und Hanns Eisler. Das Gewandhaus zog viele bedeutende Künstler nach Leipzig und tut dies noch immer. Daher war es nicht schwer, für diese Tagung ein abwechslungsreiches musikalisches Programm aufzustellen: mit einem Sinfoniekonzert am 22. September im Gewandhaus (mit Werken von Sibelius und Prokofieff), einem Gottesdienst und einem Konzert in der Thomaskirche sowie mit zwei Führungen im Bachhaus und auf der "Leipziger Notenspur".
Der Tagungsort wurde auch mit Blick auf Schroeders Biographie gewählt: Wir wissen, dass Hermann Schroeder zumindest einmal in Leipzig war: 1934 hat Georg Trexler in der Propsteikirche Schroeders "Te Deum" für Chor und Orchester aufgeführt und in diesem Konzert auch die Toccata c-Moll op. 5a für Orgel gespielt. Damals war der 30-jährige Schroeder anwesend sowie auch der Reger-Schüler Karl Straube. Schroeder schätzte Georg Trexler sehr und hat 1931 die Motette Schönster Herr Jesu "dem Leipziger Propsteichor und Georg Trexler gewidmet".
Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch des Mendelssohn-Hauses, in dem neben einer Führung auch die Mitgliederversammlung abgehalten wurde. Bei einem Konzert im dortigen historischen Musiksalon spielten Peter Schurrock (Klarinette) und Ulrich Vogel (Klavier) die Uraufführung der Sonate für Klarinette und Klavier von Schroeder (komponiert 1979) sowie die Klarinettensonate von Mendelssohn. Die Klarinettensonate lag als Handschrift im Nachlass des Komponisten, der in Lieser a.d. Mosel bei Frau Schmutzler aufbewahrt wird. Die Sonate erschien vor einiger Zeit im Schott-Verlag und dankenswerterweise haben das Mendelssohn-Haus und der Soloklarinettist des Gewandhauses Peter Schurrock den Vorschlag der HSG aufgegriffen und die posthume Uraufführung ermöglicht.
Am Sonntagvormittag besuchten die Mitglieder den Gottesdienst in der Leipziger Thomaskirche sowie anschließend das Bach-Haus. Mit einer Führung auf der "Leipziger Notenspur" und einem beeindruckenden Aufführung von Monteverdis "Marienvesper" mit dem Monteverdi-Chor Hamburg unter der Leitung von Gotthard Stier klang die Tagung aus.
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