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29. Tagung 2025

Am 6./7. September 2025 fand in Aachen eine interessante und musikalisch reichhaltige Tagung statt. Wir haben viele verschiedene Stücke von Hermann Schroeder gehört und ihn dabei von einer neuen Seite kennen gelernt: als Komponist von Kammer- und Orchestermusik. In einem Hauskonzert am 6.9. um 17.00 Uhr bei Hans-Josef Loevenich hörten wir einen Ausschnitt aus Schroeders kammermusikalischem Werk: die Sonate für Viola solo, gespielt von Rebekka Zachner, einen Satz aus dem Zyklus "Fünf Charaktere" für Klavier (Julius Marx, Klavier), "Die vier Jahreszeiten" für Violine und Klavier (Deliane Arnold, Violine, und Julius Marx, Klavier) sowie das 3. Klaviertrio für Violine, Cello und Klavier, gespielt vom AKA-Klaviertrio mit Andreas Illgner (Violine), Andreas Missel (Violoncello) und Klaus Eckert (Klavier). Schroeders spielfreudige, formal klare Kammermusik wurde sehr überzeugend interpretiert. Julius Marx (Klavier) und Felix Cuypers spielten außerdem zwei Werke für Trompete und Klavier von Gabriel Fauré und Jules Pennequin.

Am Sonntag erklang beim Hochamt im Aachener Dom Schroeders "Marienmesse" für Mädchenchor und obligate Orgel. In der wunderbar transparenten Akustik des Aachener Doms konnte man bei der schönen Aufführung des Mädchenchors unter der Leitung von Domkantor Marco Fühner wirklich jeden Ton hören und die klaren, hellen Stimmen des Chores genießen, was bei vielen anderen, größer dimensionierten Domkirchen bekanntlich nicht immer möglich ist. Domorganist Prof. Michael Hoppe bereicherte den Gottesdienst durch farbige Improvisationen und eine überzeugende liturgische Einfühlung in den Charakter und die Stimmung der jeweiligen Choralmelodien. Zum Ausklang spielte er eine virtuose, packende Interpretation von Schroeders Orgelwerk "Regina coeli" aus den Marianischen Antiphonen, bei der er Schroeders schillernden und spannungsreichen Klänge und Harmonien sehr überzeugend auskostete.

Den Abschluss bildete ein Konzert des vorzüglichen Dreiländer-Kammerorchesters im "Ballsaal" des Alten Kurhauses Aachen. Unter der Leitung von Hans-Josef Loevenich spielte das Orchester unter dem Titel "Konfrontationen 1874-1904" ein wirklich interessantes Programm mit Werken der englischen Komponisten Christopher Wilson (geb. 1874) und Gustav Holst (geb. ebenfalls 1874), beides farbige, vielseitige Suiten mit sehr abwechslungsreichen Sätzen und sehr schönen Verarbeitungen von englischen und irischen Tänzen und Folkmelodien. Großen Anklang fanden auch die "Fünf griechischen Tänze" für Streichorchester von N. Skalkottas (geb. 1904), sehr kurzweilige Stücke, welche die Rhythmik und Melodik der griechischen Volksmusik sehr überzeugend verarbeiten.
Von Hermann Schroeder (geb. ebenfalls 1904) wurde das Konzert für Oboe und Orgel gespielt, das der Komponist 1955 zum 25-jährigen Jubiläum des von ihm geleiteten Bach-Verein Köln komponiert und selbst uraufgeführt hat. Ivonne Schabarum (Oboe) spielte das Konzert absolut überzeugend, mit viel Gespür für Schroeders spielfreudige, temperamentvolle Musik und seine ausdrucksstarken melodischen Kantilenen im langsamen Satz. Eine großartige Interpretation durch die brillante Solistin und das Dreiländer-Kammerorchester, souverän geleitet von Hans-Josef Loevenich. Ihm gilt der besondere Dank der Hermann Schroeder-Gesellschaft für die gelungene musikalische Ausgestaltung der Aachener Tagung!

Bei der Mitgliederversammlung der Hermann Schroeder-Gesellschaft wurden der Vorstand und der künstlerische Beirat neu gewählt: Der Vorstand besteht aus Dr. Rainer Mohrs (1. Vorsitzender), Peter Henn (2. Vorsitzender), Willi Kastenholz (Schriftführer), Erika Görlitz (Schatzmeisterin) sowie Dr. Claudia Soentgen-Knorr, der Tochter Hermann Schroeders.
In den Beirat wurden gewählt: Bertold Botzet (Aachen) - Monika Damm (Essen) - Martin Ebeling (Mönchengladbach) - Prof. Johannes Geffert (Langscheid) - Hans-Josef Loevenich (Aachen) - Dr. Michael Meyer (Bernkastel-Kues) - Dr. Karl-Heinz Musseleck (Wittlich) - Prof. Dr. Wilhelm Schepping (Neuss) - Irmgard Scholz (Lahnstein) - Philipp Tsiakiris (Linnich).

Zu den Schwerpunkten der Arbeit der Hermann-Schroeder-Gesellschaft gehörte in diesem Jahr die Vorbereitung des 11. Internationalen Orgelwettbewerbs, der im September 2027 wieder in Himmerod und Trier stattfinden wird, außerdem die Erstellung von Videos bei YouTube. Erfreulicherweise sind in jüngster Zeit wieder einige neue Aufnahmen entstanden, darunter eine großartige Interpretation der Sonate für Cello solo von Hermann Schroeder aus dem Jahr 1974, sehr intensiv und klangschön musiziert von dem jungen Cellisten Manuel Lipstein, der an der bekannten Cello Academy in Kronberg studiert hat. Die nächste Tagung der Hermann Schroeder-Gesellschaft findet 2026 in Köln statt. (Rainer Mohrs)