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Nach dem Erwerb des "Diplôme supérieur" für Orgel 1975 begann sie eine intensive Konzerttätigkeit als Organistin und in Kammermusikensembles, u.a. mit den Flötisten Jean-Paul et Emmanuel Pirard. Ihre kammermusikalische Tätigkeit brachte sie dazu, 1979 ihr Cembalostudium am Königlichen Konservatorium von Brüssel in der Klasse von Charles Koenig wieder aufzunehmen, das sie 1982 mit dem "Diplôme supérieur" für Cembalo abschloss. 1985 wurde sie als Nachfolgerin Koenigs Professorin für Cembalo am IMEP (Namur), wo sie bis 1996 tätig war. Seit 1992 ist sie Professorin für Orgel am Conservatoire royale in Liège.
Ihr Orgelrepertoire ist geprägt von der Orgellandschaft ihrer Heimat, einem Gebiet reich an alten Orgeln und modernen Orgeln in alter Bauart, aber arm an großen romantischen und modernen Instrumenten. Deshalb spielt sie in erster Linie altes Repertoire aus der Zeit um 1800, aber auch Werke von Mendelssohn, Brahms, César Franck und Joseph Jongen, die beide in Lüttich geboren wurden. Ihre Konzerte führten sie in verschiedene Länder Europas sowie in die USA. Sie hat bisher 25 Schallplatten und CDs aufgenommen.
1994 gründete sie mit drei Kollegen den Verein "Art & Orgue en Wallonie", der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Orgel durch Besichtigungen, Konferenzen und Konzerte einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. 2008 wurde die "Route des orgues de la Fédération francophone des amis de l’orgue (FFAO)" veranstaltet. Diese Woche der Entdeckung von Orgeln in der "Euregio Maas-Rhein" führte 150 Teilnehmer aus acht verschiedenen Ländern zusammen.
Anne Froidebise ist Mitglied in der "Commission Royale des Monuments, Sites et Fouilles de la Région wallonne" und stellvertretende Vorsitzende der FFAO. Seit 2001 wirkt sie als Jurorin beim Internationalen Orgelwettbewerb um den Hermann-Schroeder-Preis.
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