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Den Zyklus "Canticum triplex" für Sopran und Orgel schuf Hermann Schroeder 1979, wobei er den letzten der insgesamt drei Gesänge, das "Jubilus-Alleluja", als erstes komponierte. Hierin ließ er zugleich den Zweck der Komposition offenbar werden, sind diese Kleinode doch allesamt zum Lobe Gottes geschrieben und für das Geistliche Konzert oder den Gottesdienst gedacht. Die Melodik der Singstimme ist vom frei schwebenden Melos der Gregorianik beeinflusst (ohne diese gleichsam zu imitieren), greift aber auch rhythmische und melodische Elemente der Gegenwart auf. Die Orgel begleitet mit dissonanzgewürzter moderner Harmonik, die durch Sekund-, Quart- und Septklänge angereichert ist, jedoch stets tonal gebunden bleibt. Sie setzt aber zugleich auch markante rhythmische Akzente, übernimmt interessante, kontrapunktisch angelegte Zwischenspiele und fungiert somit nicht bloß als Begleitinstrument, sondern übernimmt eine durchaus eigenständige Rolle. (© Dr. Rainer Mohrs)
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